Donnerstag, 26. Mai 2016

[Rezension] Die Töchter der Tuchvilla

© blanvalet-verlag.de | 2016

Augsburg, 1916. Die Tuchvilla, der Wohnsitz der Industriellenfamilie Melzer, ist ein Lazarett verwandelt worden. Die Töchter des Hauses pflegen gemeinsam mit dem Personal die Verwundeten, während Marie, Paul Melzers junge Frau, die Leitung der Tuchfabrik übernommen hat. Da erreichen sie traurige Nachrichten: Ihr Schwager ist an der Front gefallen, ihr Ehemann in Kriegsgefangenschaft geraten. Marie muss darum kämpfen, das Erbe der Familie zu erhalten und die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Paul nicht aufzugeben. Da kommt der elegante Ernst von Klippstein in die Tuchvilla. Und wirft ein Auge auf Marie...



Nachdem ich "Die Tuchvilla" vor einiger Zeit regelrecht verschlungen habe, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Leider jedoch wurde ich sehr enttäuscht. Irgendwie verspricht der Klappentext eine zum Teil komplett andere Geschichte als man dann tatsächlich liest. Allein bis man zu den Handlungen kommt um die es im Klappentext geht vergehen rund 200 Seiten. 
Ich hatte erwartet viel über die Fabrik und die Arbeit darin zu erfahren, Marie's neuen Alltag zu begleiten, dem ist aber nicht so. Stattdessen bekommt man viele Kriegsereignisse geschildert und die Schicksale einzelner Personen rücken in den Vordergrund. 
Der Schreibstil ist dabei sehr ausschmückend und ich hatte mehrfach das Gefühl, dass die Autorin immer noch mehr in die Sätze hinein packen wollte. Dadurch wird ihre Geschichte leider recht langatmig und stellenweise einfach nur noch langweilig. 
Gut gefallen hat mir die Darstellung der Verhältnisse zwischen Herrschaften und Bediensteten. Ich finde es immer wieder sehr spannend zu erfahren, wie ein so großer Haushalt damals gefühlt wurde, wie der Alltag der Herren, aber eben auch der, der Angestellten ablief. Hier erhält man tolle Einblicke und viele kleine Details. 
Insgesamt konnte mich das Werk dann aber nicht überzeugen, da einfach zu wenig passiert ist, bzw. die Geschichte zu sehr mit Nebensächlichkeiten ausgeschmückt wurde. 



"Die Töchter der Tuchvilla" ist als Urlaubslektüre ganz gut geeignet, zu viel sollte man sich von dem Inhalt allerdings nicht erwarten. Zudem macht es Sinn erst den ersten Band zu lesen, da man so die Figuren und ihre Handlungen besser verstehen kann. Insgesamt eine nette Geschichte, aber leider nichts besonders. 



Vielen Dank an Blanvalet für das Rezensionsexemplar!
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Blanvalet und enthält Werbung für "Die Töchter der Tuchvilla" von Anne Jacobs.

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