Freitag, 30. Dezember 2016

[Rezension] Die Kleidermacherin

Die Rechte für das Bild liegen beim Verlag.

Barcelona 1917. Die hübsche Laia tritt eine Anstellung als Verkäuferin im Textilgeschäft Santa Eulalia an, in dem ihre Mutter als Näherin arbeitet. Laia ist von den luxuriösen Stoffen und schönen Kleidern fasziniert - und von der eleganten Roser. Diese will aus dem traditionsreichen Unternehmen ihrer Familie das erste moderne Modehaus Spaniens machen. Allen sozialen Gegensätzen zum Trotz freundet Laia sich mit der privilegierten Roser an. Doch dann tritt der charismatische Ferrán in ihr Leben - eine Begegnung, die das Leben beider Frauen für immer verändert...


Der Roman beginnt leider recht zäh und ich musste mich zu Beginn regelrecht durchbeißen, manchmal hätte ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt. Die Charaktere wirken zunächst unnahbar und man fühlt sich wie ein unbeteiligter Zuschauer, der nur zufällig das Geschehen beobachtet. Erst im letzten Drittel als die Spannung langsam in einem Höhepunkt gipfelt konnte ich mich in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen erleben. Im Verlauf der Geschichte begegnet man vielen verschiedenen Schichten der Gesellschaft und deren Leben wird gut beleuchtet. Auch war es für mich sehr interessant einmal hinter die Kulissen eines so beeindruckendes Modehauses blicken zu können. Die einzelnen Abläufe, der Alltag der Angestellten und vieles mehr, werden ausführlich geschildert und liefern einen tollen Einblick in die damalige Zeit. Ich konnte die vielen wertvollen Stoffe sowie die erlesenen Schmuckstücke genau vor mir sehen und wäre am liebsten selbst einmal Kundin in einem solchen Modehaus gewesen. 
Laia ist für mich keine ganz einfache Hauptfigur. Sie wirkt gerade zu Beginn unnahbar und hat ihre Gefühle tief in sich vergraben. Ihr Leben ist alles andere als leicht und kaum hat sie einen Schicksalsschlag überwunden, so ereilt sie der nächste. 
Bis zur ersten Hälfte des Buches hat die Autorin leider einige Zeitsprünge eingebaut, die es mir teilweise stark erschwert haben dem Geschehen folgen zu können. Man fühlte sich hin und her gerissen und das hat meinen Lesefluss leider mehrfach gestört. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass das Buch sich lohnt auch wenn die ersten Kapitel recht langatmig zu lesen sind. 


Die Grundidee der Geschichte ist großartig und wird zum größten Teil auch gut von der Autorin umgesetzt. Lediglich der zähe Beginn und die Zeitsprünge waren etwas unangenehm und hätten anders gelöst werden können. Dennoch ist "Die Kleidermacherin" ein Roman, den zu lesen es sich lohnt. 



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