Freitag, 14. Juli 2017

[Rezension] Der Gerechte

© heyne-verlag.de | 2017


Sebastian Rudd ist Anwalt. Seine Kanzlei ist ein Lieferwagen, eingerichtet mit Bar, Kühlschrank und Waffenschrank. Rudd arbeitet allein, sein einziger Vertrauter ist sein Fahrer. Rudd verteidigt jene Menschen, die von anderen als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet werden. Warum? Weil er Ungerechtigkeit verabscheut und überzeugt ist, dass jeder Mensch einen fairen Prozess verdient.


Ein weiterer Grisham' durfte bei mir einziehen und erneut ist dem Autor gelungen mich zu überraschen. Bei dieser Geschichte erlebt man nicht wie bei solchen Themen üblich, einen Anwalt mit einem Fall. Im Gegenteil, man begleitet Sebastian Rudd viel mehr auf der Arbeit und über mehrere Fälle hinweg. Insgesamt waren es sechs verschiedene Klienten, die er nach und nach vertreten hat.  Sebastian Rudd übernimmt hierbei oft Fälle, welche keiner seiner Kollegen annehmen möchte. Und dabei wird schnell klar warum dies so ist. John Grisham nutzt die verschiedenen Mandanten und Fälle dazu, dem Leser die verschiedenen Elemente des amerikanischen Gerichts näher zu bringen. Man erlebt die Auswahl der Geschworenen, korrupte Polizisten, gefälschte Beweise, Vorverurteilungen und auch Erpressung, um nur ein paar Beispiele zu nennen. 

Sebastian Rudd ist in meinen Augen ein Mann mit zwei Gesichtern. Zum einen ist seine Ehe gescheitert und er muss immer wieder um den Kontakt zu seinem Sohn kämpfen und liefert sich auch privat die ein oder andere Schlacht mit seiner Ex-Frau. Auf der anderen Seite ist er ein knallharter Anwalt, der verbissen und ehrgeizig für seine Mandanten geht und dabei nicht immer den einfachen Weg geht. Er vertritt keine Wirtschaftsunternehmen oder Pharmakonzerne. Vielmehr kämpft er für Gerechtigkeit, die es im amerikanischen Rechtssystem nur selten gibt und sein Spezialgebiet ist dabei das das Strafrecht. Sebastian Rudd hat dabei auch noch sichtlich Spaß den Richtern und Polizisten eins auszuwischen und sie ein wenig von ihrem hohen Ross herunter zu holen. 

Ich war zu Beginn sehr verwundert, dass die Geschichte keinen klaren roten Faden und einen großen Fall hat, sondern man gleich mehrere Fälle hintereinander begleiten darf. Nachdem meine anfängliche Verwunderung abgeklungen war, habe ich mich aber sehr darüber gefreut und hatte so so so viel Spaß beim Lesen. Es wird einfach nie langweilig und das Buch lässt sich sehr schnell und zügig lesen. Ich habe mit Rudd und seinen Mandanten mitgefiebert und jedes Mal wenn sie gewinnen triumphierend mitgejubelt. Am Ende des Buches hätte ich gerne weiter gelesen und noch mehr Fälle von Sebastian Rudd begleitet. Meiner Ansicht nach würde sich dieses Buch auch sehr gut verfilmen lassen. 


John Grisham ist und bleibt für mich, der beste Autor in diesem Genre und auch dieses Buch empfehle ich von Herzen weiter. Als Leser verfolgt man nicht nur einen großen Fall, sondern begleitet Sebastian Rudd durch mehrere Aufträge. Klare Leseempfehlung!




Vielen Dank an Heyne für das Rezensionsexemplar!

Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit Heyne und enthält Werbung für "Der Gerechte" von John Grisham.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du, dass der von dir geschriebene Kommentar und die personenbezogenen Daten, die damit verbunden sind (z.B. Username, E-Mailadresse, verknüpftes Profil auf Google/ Wordpress) an Google-Server übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhältst du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.