Mittwoch, 9. Mai 2018

[Rezension] Die Banner von Haven

© http://www.arctis-verlag.de/

Auf Ruinen ist eine neue Welt entstanden: Wer Kinder haben will, muss sogenannte Banner vorweisen können. Enid aus Haven ist eine junge Ermittlerin, die Verstöße gegen die herrschenden strengen Regeln aufdeckt. Eines Tages soll sie in einem rätselhaften Todesfall ermitteln und muss sich plötzlich selbst fragen, für was sie in der Gemeinschaft wirklich stehen will...


Dystopien und alles was in diese Richtung geht lese ich schon immer sehr gerne und hier hat mich auch die Grundidee der Geburtenkontrolle neugierig gemacht. Beim Lesen hat sich dann herausgestellt, dass es keine klassische Dystopie ist sondern eher ein dystopischer Krimi, aber mir hat das sehr gut gefallen. 

Aufgrund einiger Stürme bzw. Naturkatastrophen existiert die "alte" Welt wie wir sie kennen nicht mehr und eine neue Zivilisation hat sich gegründet. Die Menschen leben nun in Haushalten zusammen, die sich durch harte Arbeit Banner verdienen können, die es wiederum erlauben Kinder zu bekommen. Dabei ist mir zunächst vor allem aufgefallen, dass es keine klassischen Vater, Mutter, Kind Rollen mehr gibt. Hat ein Haus ein Banner verdient und es darf ein Kind gezeugt werden, so kann jede beliebige Frau aus dem Haushalt das Kind bekommen, hier müssen sich einfach nur die Bewohner untereinander einig werden. Eine interessante Vorstellung wie ich finde. 

Zu Beginn der Geschichte lernen wir Enid, ihr Familie und auch ihre Lebensweise kennen. Dadurch kann man sich direkt ein ganz gutes Bild davon machen, wie sich das Leben in der neuen Zivilisation darstellt. Enid ist Ermittlerin, ein Beruf, bei dem sie mit viel Skepsis betrachtet wird. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass alle Gesetze strikt eingehalten werden. Normalerweise ermittelt sie zumeist wegen Bannervergehen, doch dann geschieht ein ungewöhnlicher Todesfall und sie muss in dem Fall ermitteln. War es nur ein Unfall oder steckt am Ende viel mehr dahinter?
Bei Enid scheiden sich die Geister, die einen mögen sie und den anderen ist sie zu langweilig. Mir persönlich war sie sehr sympatisch, ich mochte ihre ruhige und sanfte Art sehr gerne. 

Die Geschichte wird aus der Sicht von Enid erzählt, wobei es hin und wieder kleine Zeitsprünge in ihre Vergangenheit gibt. Durch diese konnte ich Enid und auch das Leben in der neuen Welt noch besser verstehen und ich finde diese Herangehensweise sehr gelungen. 

Zum Ende hin wurde es richtig spannend und ich war irgendwie von der Auflösung des Falls überrascht. Einige offene Fragen bleiben, die etwas Spielraum für die eigene Fantasie lassen. Ich hoffe dennoch sehr, dass es eine Fortsetzung geben wird, denn ich würde gerne wieder in diese Welt eintauchen. 

"Die Banner von Haven" ist ein überaus gelungener Krimi mit dystopischen Hintergrund, der definitiv Lust auf mehr macht. Unbedingt zu empfehlen!


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