Samstag, 19. Mai 2018

[Rezension] Zeckenbiss

© heyne-verlag.de | 2018

Die Großstadt, ein Moloch, Brutstätte des Verbrechens. Faruk lernt von Kindesbeinen an, dass man als Krimineller am besten fährt. Er ist Mehrfach- und Intensivtäter, kommt aber immer wieder mit geringen Strafen davon. Bis irgendwann etwas Schreckliches geschieht. 
Wenig später mordet ein Mann scheinbar wahllos, sucht sich komplett unterschiedlichen Opfer. Und erst allmählich wird klar, dass er mit all seinen Taten einen grausamen Plan verfolgt. 

Puh, ich weiß gerade gar nicht so recht wo ich anfangen soll. 
Im Klappentext heisst es, dass ein Mann scheinbar wahllos mordet. Das sehe ich persönlich etwas anders. Sämtliche Figuren werden bis ins kleinste Detail beschrieben und dadurch war für mich sehr schnell erkennbar welche Verbindungen es zwischen diesen gibt. Sonderlich wahllos kam mir daher nichts vor. 

Die anfänglichen Kapitel waren eigentlich noch recht stark, konnten mich unterhalten und fesseln. Doch dann lernt man Faruk kennen, welcher aktuell im Gefängnis sitzt. Ab hier wirft die Autorin mit Klischees nur so um sich und besonders die verbale Ebene bewegt sich mehr und mehr unter die Gürtellinie. Einfach kein Klischee wird ausgelassen. Hinzu kommt, dass man beinahe jedes Detail seiner Lebensgeschichte erfährt, was total überflüssig und unnötig ist. So entstehen viele Längen, die mir das Lesen erschwert haben und die leicht hätten vermieden werden können.

Mir fehlt in dieser Geschichte das Herzblut der Autorin. Obwohl der Plot selbst viel Potenzial bietet, wirken alle Handlungen lieblos aneinander gereiht und auf Wendungen, Überraschungen oder Spannung wartet man vergeblich. Nachdem man sich durch fast 500 Seiten gequält hat, geht dann auf einmal alles ganz schnell und was wohl rasant wirken soll, löste in mir eher ein gehetztes Gefühl aus. Als könnte die Geschichte nun nicht schnell genug enden. 

"Zeckenbiss" hat für mich nichts, was ich von einem spannenden Thriller erwarten würde. Die gesamte Handlung ist durchschaubar, es gibt keine Spannung, dafür aber Klischees und unnötige Längen ohne Ende. Ich war selten so froh mit einem Buch fertig zu sein und kann es definitiv nicht weiterempfehlen. 


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